Bertolt Brecht: Lob des Zweifels
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Bertolt Brecht gilt als Schöpfer des Lehrtheaters, als Vertreter des marxistischen Weltverständnisses, als pädagogischer Schriftsteller. Brecht war aber auch einer, der über sich und sein Tun nachdachte, der Zweifel und Gefühle zulassen konnte, der nicht immer genau wusste, was richtig ist, der immer wieder Neues lernen wollte. Ein Humanist, ein Freund der Menschen, blieb er immer.
Dies zeigt sich vor allem in Brechts Gedichten. Wir möchten uns an diesem Abend vorwiegend mit ihnen befassen. Unser Ziel ist es, den Menschen Bertolt Brecht, seine Umwelt, seine Zeit und seine Reaktionen auf diese Zeit besser zu verstehen. 1953, Bürger der DDR, schreibt er z.B.:
Heut nacht im Traum sah ich Finger, auf mich deutend
Wie auf einen Aussätzigen. Sie waren zerarbeitet und
Sie waren gebrochen.
Unwissende! Schrie ich
Schuldbewusst.
(aus ‚Böser Morgen‘, 1953)
Was ist das für ein Mensch? Von was für einer Schuld spricht er? Endgültige Antworten darf an diesem Abend niemand erwarten.
Wir werden zur Vorbereitung allen Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen kleinen Reader mit Gedichten Brechts zuschicken und hoffen auf eine ähnlich angeregte Diskussion wie bei den früheren Literaturabenden über die Dadaisten, über Trakl oder über Kafka.
mit Werner Sieg und Fabrizio Boeniger, Stiftungsräte SP Bildung, Mittelschullehrer und begeisterte Leser
Preise:
CHF 20.-; Menschen mit wenig Geld CHF 10.-
Anmeldung:
http://spbildung.ch/data/index.php/kurse/23-bertolt-brecht-lob-des-zweifels/anmeldeformular