FDP war immer für Tagesschulen

FDP war immer für Tagesschulen

Der Leserbrief von Adrian Ineichen von der FDP Dübendorf im letzten Glattaler hat mich sehr erstaunt. Er schreibt, eine Tagesschule sei für die Stadt eine zu grosse finanzielle und organisatorische Belastung. In den letzten Jahren hat sich seine Partei immer für das System der Tagesschulen stark gemacht, genauso wie übrigens EconomieSuisse als führender Wirtschaftsverband. Die frühere FDP-Gemeinderätin Gaby Gossweiler war jahrelang Präsidentin des Tagesschul-Vereins Dübendorf und hat sich mit uns und vielen Parteilosen für dieses Anliegen eingesetzt.

Die Umstellung auf Tagesschulen in der Stadt Zürich war ein gemeinsames Projekt von SP und FDP. Wichtig bei der damaligen Entscheidung waren neben den pädagogischen Vorteilen der Tagesschule auch die geringeren Kosten. So wurde berechnet, dass die Gesamtkosten pro Kind in der Tagesschule geringer sind als im traditionellen Modell der Tagesstruktur mit Hort und Mittagstisch. An der kürzlich stattgefundenen Podiumsdiskussion zum Thema sagte Roberto Rodriguez, Präsident der Schulkreisbehörde Zürich-Uto: «Ökonomisch gesprochen ‘produzieren’ wir, auf das einzelne Kind heruntergebrochen, heute günstiger als mit der früheren Tagesbetreuung. Für uns sind Tagesschulen nicht nur ein pädagogisches, sondern auch ein volkswirtschaftliches Mandat.»

Auch Anita Bruggmann, Schulpräsidentin in Wallisellen, wo kürzlich bereits die dritte Tagesschule eröffnet wurde, ist Mitglied der FDP. Aber in Dübendorf ticken die Uhren offenbar anders, wie so oft. Die FDP steht hier auf der anderen Seite. Bei der Tagesbetreuung der Kinder sollten ja eigentlich die Argumente des Kindswohls und der Vereinbarkeit von Familie und Arbeit im Vordergrund stehen und nicht finanzielle und organisatorische. Aber etwas kann man der Tagesschule sicher nicht vorwerfen, nämlich dass sie von den Kosten und vom Aufwand her schlechter abschneidet als das heutige System.