Mehr fürs Personal
Dübendorf hat(te) ein einzigartiges Lohnmodell: Dem städtischen Personal wird kein Teuerungsausgleich gewährt. Als Ausgleich fallen die individuellen Lohnerhöhungen zum Teil grosszügiger aus – abhängig von der Inflation der Vorjahre. Dieses Modell geriet Ende 2022 in Kritik: Durch die plötzlich steigende Inflation musste das Dübendorfer Personal sinkende Reallähne verzeichnen, während die umliegenden Gemeinden die Inflation ausglichen.
Doch das war nicht das einzige Problem. Reibungen zwischen Stadtrat und Personal gipfelten in einer Petition, die 70% des Personals unterzeichneten. Gefordert wurde nicht nur ein Teuerungsausgleich, sondern auch ein besserer Dialog.
Der Stadtrat liess sich Zeit. Erst Ende 2023 beschloss er, einen ausserordentlichen Teuerungsausgleich zu gewähren – allerdings weiterhin auf einem tieferen Niveau als z.B. beim Kanton. Das Personal war nachvollziehbar wütend; fast ein Fünftel kündigte.
Durch einen Antrag der SP erhielt der Gemeinderat an der Budgetsitzung Gelegenheit, korrigierend einzugreifen. Als Kompromiss sollten zusätzlich zu den vom Stadtrat beschlossenen Massnahmen 0.8% Teuerungsausgleich bezahlt werden. Damit wird die Lücke zu den übrigen Gemeinden teilweise geschlossen.
Uns ist aber klar, dass damit nicht alle Probleme aus der Welt geschafft sind. Der Stadtrat muss sich um mehr Wertschätzung für und eine bessere Kommunikation mit seinem Personal bemühen. Schliesslich ist es das Personal, das dafür sorgt, dass alles läuft in Dübendorf – und nicht die Politik.